Dr. Stefanie Stallschus
Stefanie Stallschus ist Kunstwissenschaftlerin und arbeitet als freie Dozentin und Autorin. Fasziniert von der konzeptuellen Kunst und deren Auseinandersetzung mit Bildern als Konstruktionsmittel von Verstehensprozessen widmete sie ihre Abschlussarbeit dem kanadischen Medienkünstler Michael Snow.
Nach freiberuflichen Tätigkeiten für verschiedene Ausstellungshäuser und im Filmbereich war sie von 2005 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2010 promovierte sie mit einer Arbeit über die Verwendung von Film und Fotografie in der europäischen und amerikanischen Pop Art. Ihr Interesse galt dabei der intermedialen Bildpraxis sowie dem politischen Diskurs um einen emanzipativen Gebrauch der Massenmedien in den 1960er Jahren.
„Fotografische Bilder sind nicht bedeutungsvoll, weil sie die Welt reproduzieren, sondern weil sie Wirklichkeit konstruieren.“
Zwischen 2013 und 2018 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft der Technischen Universität Berlin. Seither hatte sie Lehraufträge an der Zürcher Hochschule der Künste und an der Universität Zürich. Aktuell arbeitet sie an einer Geschichte der Nachtfotografie, die den Mythos der Metropolen wesentlich beeinflusst hat und in der Debatte um die Zukunft der Städte wieder relevant wird.
Ihrer Lehre liegt ein kulturwissenschaftliches Verständnis von Fotografie zugrunde. Sie möchte vor allem für die Wirkung fotografischer Bilder im Verhältnis zu den visuellen Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart sensibilisieren. Zu ihren Schwerpunkten zählen u.a. Strategien des visuellen Erzählens, provokative Bilder, Geschlechterperspektiven und Präsentationsformen der Fotografie. Sie setzt auf aktivierende Lehr- und Arbeitsmethoden, um die kritische Auseinandersetzung mit fotografischen Positionen und ein Konzeptverständnis zu fördern.
Weitere Informationen auf der Webseite.
Auswahl an Veröffentlichungen
Stefanie Stallschus: Unterwegs im Helldunkel der Städte/Out and About in the Urban Chiaroscuro, in: Im Licht der Nacht/In the Spotlight of the Night, Ausst.-Kat. KAI 10 Arthena Foundation Düsseldorf und Marta Herford 2019/20, Köln: Wienand, 2019, S. 125-132.
Stefanie Stallschus: Im Studio oder Das leere Intervall, das auf ewig durch die Zeit schlüpft/In the studio or The void interval slipping forever through time, in: Peter Zimmermann. Paint it, Ausst.-Kat. Galerie Sindelfingen 2019, S. 56-61.
Stefanie Stallschus: Poetic Metaphor. Paolozzi’s Animated Films and Their Relation to Wittgenstein, in: Luigi Perissinoto, Diego Mantoan (Hg.), Paolozzi and Wittgenstein. The Artist and the Philosopher, Cham: Palgrave Macmillan/Springer, 2019, S. 109-123.
Stefanie Stallschus: Bei Einbruch der Dunkelheit. Eine umfangreiche Ausstellung im Museum of London widmet sich dem Mythos der Großstadtnacht, in: Rundbrief Fotografie, Vol. 25, 2018, Nr. 4, S. 49-56.
Stefanie Stallschus: Thomas Ruff, in: Julia Höner/Kerstin Schankweiler (Hg.), Affect Me. Social Media Images in Art, Ausst.-Kat. KAI 10 Arthena Foundation Düsseldorf 2017, Leipzig: Spector Books, 2017, S. 158-163.
Stefanie Stallschus: Fremde Farben. Zum Traumwissen der Bildkünste, in: dies., Bernd Ternes (Hg.): Bild, Kunst, Medien. Resonanzen auf das Denken von Hans Ulrich Reck, Köln: Herbert von Halem Verlag, 2018, S. 145-152.
Stefanie Stallschus: Rezension von Hans Danuser / Bettina Gockel (Hgg.): Neuerfindung der Fotografie. Hans Danuser – Gespräche, Materialien, Analysen, Berlin: de Gruyter 2014, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 3 [15.03.2016].
Stefanie Stallschus: Im Zwischenraum der Bilder. Der Film als Experimentalfeld der Pop Art, Diss. Freie Universität Berlin, München: Wilhelm Fink Verlag, 2016 (Berliner Schriften zur Kunst).
Sarah Maupeu, Kerstin Schankweiler, Stefanie Stallschus (Hg.): Im Maschenwerk der Kunstgeschichte. Eine Revision von George Kublers The Shape of Time, Berlin: Kadmos, 2014.
Stefanie Stallschus: A Theory of Experimentation in Art? Reading Kubler’s History of Art after Rheinberger’s Experimental Systems, in: Michael Schwab (Hg.): Experimental Systems. Future Knowledge in Artistic Research, Leuven: University Press, 2013, S. 15-25.
Stefanie Stallschus: Visuelle Dekonstruktionen von Gewaltdarstellungen in der Kunst der 1960er Jahre, in: Anna Pawlak/ Kerstin Schankweiler (Hg.): Ästhetik der Gewalt – Gewalt der Ästhetik, Weimar: VDG, 2012, (Schriften der Guernica-Gesellschaft, Bd. 19), S. 93-105.
Lasse Scherffig, Stefanie Stallschus, Urs Fries: How to understand… light drawing?, in: Off Topic. Zeitschrift für Medienkunst, Nr. 3: Unterbrechen – Wiederholen, Köln: KHM 2011, S. 98-102.
Stefanie Stallschus: Performance & Associates. Körpersehen mit verteilten Rollen, Köln: Strzelecki Books, 2010, (Avantgarde, Experiment & Underground 5).
Lasse Scherffig, Stefanie Stallschus, Urs Fries: How to understand… photosynth?, in: Carmen MacWilliams/ Martin Rumori/ Lasse Scherffig (Hg.): Off Topic. Zeitschrift für Medienkunst, Nr. 1: Aufräumen, Köln: KHM 2009, S. 100-103.
Lasse Scherffig, Stefanie Stallschus, Urs Fries: How to understand… seam carving?, in: Off Topic. Zeitschrift für Medienkunst, Nr. 0: Übersetzen, Köln: KHM 2008, S. 94-97.
Christiane König, Susanna Schoenberg, Stefanie Stallschus (Hg.): Off Topic. Zeitschrift für Medienkunst, Nr. 0: Übersetzen, Köln: KHM 2008.